Der Frankfurter Hof war Treffpunkt der Faschisten aus Langen und Umgebung. Im Februar 1931 kam es zu einer Saalschlacht zwischen 50 – 60 SA-Leuten und Antifaschisten.
Anlässlich einer Sonnenwendfeier der NSDAP sprach im Juni 1932 der Berliner Gauleiter Josef Goebbels im Frankfurter Hof. Gegen den SA-Aufmarsch demonstrierten die Langener Antifaschisten. Bei einer anschließenden Schlägerei bekam Goebbels einen Schlag ins Gesicht. Er verließ Langen fluchtartig unter einem Steinhagel. Die Bereitschaftspolizei riegelte den Platz ab und verhaftete einige Personen. Auch Nazis wurden verhaftet, u.a. der spätere NSDAP Ortsgruppenleiter Barth.
Nach der Machtergreifung nahmen die Nazis dafür Rache. Der Polizeiwachtmeister Georg Rauck wurde wegen dieses Vorfalls am 28.05.1933 aus dem Staatsdienst entlassen, im Januar 1934 vor Gericht gestellt und zu vier Monaten Gefängnis verurteilt.
Am Abend des 31. März 1933 wurde die Bevölkerung Langens auf einer NSDAP-Kundgebung am Lutherplatz auf den bevorstehenden reichsweiten Boykott jüdischer Geschäfte eingestimmt; der aus Langen stammende NSDAP-Landtagsabgeordnete und hiesige Bürgermeister Göckel hielt die Rede. Tags darauf zogen SA-Angehörige vor die jüdischen Geschäfte, klebten Plakate wie „Kauft nicht bei Juden” an die Schaufenster und hinderten Käufer am Betreten der Geschäfte. In den ersten Jahren der NS-Zeit übersiedelte bereits ein Teil der jüdischen Bewohner Langens nach Frankfurt/M., einige wenige emigrierten ins Ausland.
Die Luthereiche war das Parteilokal der KPD. Die Kommunisten, erklärte Gegner der Nazis, mussten schon vor der Wahl im März 1933 Hausdurchsuchungen und Verhaftungen über sich ergehen lassen. An Pfingsten 1933 wurden viele Langener Kommunisten vorübergehend in das Konzentrationslager Osthofen (bei Worms) eingeliefert. Von nun an konnte Widerstand – wenn überhaupt – nur noch illegal stattfinden.
Widerstandszellen bestanden meist aus fünf Leuten; die Gruppen wussten nichts voneinander, nur ein Kontaktmann hielt Verbindung zu anderen Zellen. In Langen gab es mindestens zwei Widerstandszellen.
Die sozialdemokratisch initiierte Gruppe mit Heinrich Kunz, Peter Metzger, Georg Schmidt, Johann Bär, Philipp Schäfer, Christoph Füll und Dr. Walter Scherer wurde im Mai 1936 von der Gestapo entdeckt und vor Gericht gestellt; in dem Prozess wegen „Hochverrats“ bzw. „Beihilfe“ wurden Strafen von zwei Monaten bis eineinhalb Jahren Gefängnis ausgesprochen.
Die Kommunistische Widerstandszelle mit Peter Werner, Karl Rühl, Wilhelm Burk, Heinrich Leyer, Erich Persson und Christian Schäfer blieb bis 1935 unentdeckt, dann wurde Christian Schäfer mit illegalen Schriften gefasst und wegen Hochverrats zu 5 Jahren Zuchthaus verurteilt. 1941 wurde der Rest der Gruppe angeklagt. Alle erhielten lange Gefängnisstrafen.
Einer von ihnen überlebte die Zeit nicht: Wilhelm Burk. Eine Straße in Langen erinnert an ihn. Er kam im Februar 1943 im KZ Sachsenhausen ums Leben.
Walter Rietig war bei Opel in Rüsselsheim beschäftigt. Er wurde wegen regimekritischer Äußerungen denunziert und am 22. Dezember 1942 in Berlin-Plötzensee hingerichtet. Auch für ihn wurde in Langen eine Straße benannt.
Das dritte politische Opfer aus Langen war Adolf Helfmann. Er war angeklagt, weil er mit Arbeitskollegen über die bevorstehende Niederlage Deutschlands diskutiert hatte. Adolf litt an Tuberkulose und benötigte deshalb besondere Lebensmittel, die ihm die Nazis jedoch verweigerten. Er verhungerte in der Untersuchungshaft in Frankfurt. Sein Todestag ist der 24.12.1943.
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